Skip to content

CallMeTechie/Insulation-effect

Folders and files

NameName
Last commit message
Last commit date

Latest commit

 

History

2 Commits
 
 
 
 
 
 
 
 

Repository files navigation

Dämmwirkung-Visualisierung: Anleitung und Grundlagen

Inhaltsverzeichnis

  1. Einführung
  2. Wichtige Begriffe
  3. Bedienungsanleitung
  4. Praktische Beispiele
  5. Interpretation der Ergebnisse
  6. Technische Hinweise

Einführung

Diese interaktive Visualisierung zeigt den Zusammenhang zwischen Dämmstoffdicke und Wärmeverlust. Sie hilft dabei, die optimale Dämmstärke für Ihr Bauvorhaben zu ermitteln und das Kosten-Nutzen-Verhältnis verschiedener Dämmstärken zu verstehen.

Wichtige Begriffe

Lambda-Wert (λ) - Wärmeleitfähigkeit

Der Lambda-Wert gibt an, wie gut ein Material Wärme leitet. Er wird in W/(m·K) (Watt pro Meter und Kelvin) gemessen.

  • Je niedriger der Lambda-Wert, desto besser dämmt das Material
  • Typische Werte für Dämmstoffe:
    • Polyurethan (PUR): 0,024-0,030 W/(m·K) - sehr gute Dämmwirkung
    • EPS (Styropor): 0,032-0,040 W/(m·K) - gute Dämmwirkung
    • Mineralwolle: 0,032-0,040 W/(m·K) - gute Dämmwirkung
    • Holzfaser: 0,040-0,050 W/(m·K) - mittlere Dämmwirkung
    • Stroh: 0,045-0,080 W/(m·K) - mittlere Dämmwirkung

U-Wert - Wärmedurchgangskoeffizient

Der U-Wert gibt an, wie viel Wärme durch ein Bauteil verloren geht. Er wird in W/(m²·K) gemessen.

  • Je niedriger der U-Wert, desto weniger Wärmeverlust
  • Berechnung: U = λ / d (Lambda-Wert geteilt durch Dicke in Metern)
  • Gesetzliche Anforderungen (EnEV/GEG):
    • Außenwand: max. 0,24 W/(m²·K)
    • Dach: max. 0,20 W/(m²·K)
    • Boden: max. 0,30 W/(m²·K)
    • Fenster: max. 1,30 W/(m²·K)

Wärmedurchlasswiderstand (R-Wert)

Der R-Wert ist der Kehrwert des U-Werts: R = 1/U = d/λ

  • Je höher der R-Wert, desto besser die Dämmwirkung
  • Gibt den Widerstand gegen Wärmefluss an
  • Wird in m²·K/W gemessen

Bedienungsanleitung

1. Lambda-Wert einstellen

Schieberegler oder Direkteingabe:

  • Verwenden Sie den Schieberegler für schnelle Anpassungen
  • Nutzen Sie das Eingabefeld für präzise Werte
  • Der Wert wird in Echtzeit aktualisiert

Auswahl des richtigen Lambda-Werts:

  1. Identifizieren Sie Ihren Dämmstoff
  2. Schauen Sie im technischen Datenblatt nach dem λ-Wert
  3. Stellen Sie diesen Wert in der Anwendung ein

2. Punkte auf der Kurve setzen

Klick-System:

  • 1. Klick: Setzt den roten Vergleichspunkt (Punkt 1)
  • 2. Klick: Setzt den blauen Vergleichspunkt (Punkt 2)
  • 3. Klick: Löscht beide Punkte für neuen Vergleich

Tipps für aussagekräftige Vergleiche:

  • Setzen Sie Punkt 1 auf Ihre aktuelle/geplante Mindestdämmung
  • Setzen Sie Punkt 2 auf eine dickere Dämmvariante
  • Die Punkte rasten automatisch auf ganzen Zentimetern ein

3. Ergebnisse interpretieren

Nach dem Setzen beider Punkte erscheint die Analyse mit drei wichtigen Werten:

  1. Dämmwirkung verbessert sich um X%: Prozentuale Verbesserung des Wärmewiderstands
  2. Wärmeverlust reduziert sich um X%: Direkte Reduzierung des U-Werts
  3. Einsparung gegenüber ungedämmter Wand: Vergleich mit Referenzwand (U=2.0)

Praktische Beispiele

Beispiel 1: Altbausanierung

Situation: Ungedämmte Außenwand, geplante Dämmung mit Mineralwolle (λ=0,035)

  1. Lambda-Wert auf 0,035 einstellen
  2. Punkt 1 bei 10 cm setzen (Mindestanforderung)
  3. Punkt 2 bei 16 cm setzen (KfW-55 Standard)

Ergebnis:

  • 10 cm: U-Wert = 0,350 W/(m²·K)
  • 16 cm: U-Wert = 0,219 W/(m²·K)
  • Wärmeverlust reduziert sich um 37%

Beispiel 2: Neubau Passivhaus

Situation: Planung mit PUR-Dämmung (λ=0,024)

  1. Lambda-Wert auf 0,024 einstellen
  2. Punkt 1 bei 20 cm setzen (EnEV-Standard)
  3. Punkt 2 bei 30 cm setzen (Passivhaus)

Ergebnis:

  • 20 cm: U-Wert = 0,120 W/(m²·K)
  • 30 cm: U-Wert = 0,080 W/(m²·K)
  • Zusätzliche 33% weniger Wärmeverlust

Beispiel 3: Kosten-Nutzen-Optimierung

Frage: Lohnen sich 4 cm zusätzliche Dämmung?

  1. Vergleichen Sie verschiedene Dickenbereiche:
    • 8 cm → 12 cm: 33% Verbesserung
    • 12 cm → 16 cm: 25% Verbesserung
    • 16 cm → 20 cm: 20% Verbesserung

Erkenntnis: Der Grenznutzen nimmt ab - die ersten Zentimeter bringen den größten Effekt!

Interpretation der Ergebnisse

Das Gesetz des abnehmenden Grenznutzens

Die Hyperbel-Form der Kurve zeigt ein wichtiges Prinzip:

  • Die ersten 10 cm Dämmung bringen enorme Verbesserung
  • Jeder weitere Zentimeter bringt weniger zusätzlichen Nutzen
  • Ab etwa 20-30 cm wird die Verbesserung marginal

Wirtschaftlichkeitsbetrachtung

Faktoren für die Entscheidung:

  1. Materialkosten: Preis pro m³ Dämmstoff
  2. Energiepreise: Aktuelle und erwartete Heizkosten
  3. Amortisationszeit: Wann sich die Investition rechnet
  4. Förderungen: KfW, BAFA oder regionale Programme

Faustregel:

  • Bis U-Wert 0,24: Fast immer wirtschaftlich
  • Bis U-Wert 0,15: Meist wirtschaftlich bei Förderung
  • Unter U-Wert 0,10: Nur bei Passivhaus-Konzept sinnvoll

Praktische Dämmdicken-Empfehlungen

Standardsanierung (λ=0,035):

  • Minimum: 12 cm → U-Wert ≈ 0,29
  • Empfohlen: 16 cm → U-Wert ≈ 0,22
  • Optimal: 20 cm → U-Wert ≈ 0,18

Neubau (λ=0,032):

  • EnEV-Standard: 14 cm → U-Wert ≈ 0,23
  • KfW-55: 20 cm → U-Wert ≈ 0,16
  • KfW-40: 26 cm → U-Wert ≈ 0,12

Technische Hinweise

Installation und Verwendung

Voraussetzungen:

  • Moderner Webbrowser (Chrome, Firefox, Safari, Edge)
  • JavaScript muss aktiviert sein
  • Keine Installation erforderlich

Dateien:

  1. index.html - Hauptdatei
  2. style.css - Gestaltung
  3. script.js - Funktionalität

Verwendung:

  1. Alle drei Dateien im selben Ordner speichern
  2. index.html im Browser öffnen
  3. Sofort einsatzbereit

Mathematische Grundlagen

Verwendete Formeln:

  • U-Wert: U = λ / d
  • R-Wert: R = d / λ = 1 / U
  • Wärmestrom: Q = U × A × ΔT

Wobei:

  • λ = Wärmeleitfähigkeit [W/(m·K)]
  • d = Dicke [m]
  • A = Fläche [m²]
  • ΔT = Temperaturdifferenz [K]
  • Q = Wärmestrom [W]

Grenzen der Simulation

Was die Visualisierung zeigt:

  • Idealisierte Dämmwirkung eines homogenen Materials
  • Theoretische U-Werte ohne Wärmebrücken
  • Vereinfachte Darstellung für Planungszwecke

Was nicht berücksichtigt wird:

  • Wärmebrücken an Anschlüssen
  • Feuchtigkeit und deren Einfluss
  • Mehrschichtige Aufbauten
  • Luftdichtheit der Konstruktion

Weiterführende Berechnungen

Für eine vollständige Bauphysik-Berechnung benötigen Sie zusätzlich:

  • Tauwassernachweis nach DIN 4108-3
  • Sommerlicher Wärmeschutz
  • Wärmebrückenberechnung
  • Luftdichtheitskonzept

Empfehlung: Nutzen Sie diese Visualisierung für erste Abschätzungen und konsultieren Sie einen Energieberater für detaillierte Planungen.

Fazit

Die Visualisierung hilft Ihnen:

  • Die optimale Dämmstärke zu finden
  • Kosten und Nutzen abzuwägen
  • Das Prinzip der Dämmwirkung zu verstehen
  • Verschiedene Dämmstoffe zu vergleichen

Denken Sie daran: Gute Dämmung ist eine Investition in Komfort, Klimaschutz und langfristige Kostenersparnis!

About

Script zur Visualisierung der Dämmwirkung

Topics

Resources

Stars

Watchers

Forks

Releases

No releases published

Packages

No packages published