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WLAN Installation (deutsch)
Dieser Abschnitt basiert auf dem großartigen Projekt ESP3D von luc-github und ermöglicht die relativ einfache Integration von einem ESP Wifi Modul in einen 3D Drucker. Im Normalfall muss man hierzu zwar den USB Port opfern, da man zum Anschluss ein serielles Interface benötigt, doch mit der passenden Firmware kann dies besonders bei Trigorilla Mainboards über ein zweites Hardware-Serial Interface realisiert werden. Außerdem ist man hier nicht auf die bisherige maximale USB-Serial Geschwindigkeit beschränkt, sondern kann das zweite Interface auch etwa doppelt so schnell betreiben, was sogar einen (langsamen) Dateitransfer über WLAN zur SD Karte ermöglicht.
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Anycubic 3D Drucker mit Knutwurst's MEGA Hybrid Firmware ab Version 1.3.0 Beta 3
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ESP3D Firmware für das ESP01 Modul.
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ESP01 Modul und Breakout Platine. Das Breakoutboard auf das der ESP01 gesteckt wird, beinhaltet nicht nur einen LDO Spannungswandler von 5 auf 3,3 Volt, sondern auch einen Pegelwandler für RX und TX. Also alles was wir wollen :)
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Lötkolben (Nach Möglichkeit mit T12 Spitzen)
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PC mit USB
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Etwas Zeit
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Optional: Doppelseitiges Klebepad um das Modul außen oder Innen an den Drucker zu kleben.
(Die obigen Links sind affiliate-Links zu Aliexpress. Ihr könnt natürlich auch woanders kaufen. Mir ist das nicht wichtig. Aber ihr zahlt ja nicht drauf, wenn ihr die Links benutzt und unterstützt damit dieses Projekt etwas. Danke :) )
Der EXP1 Anschluss wird normalerweise für grafische Displays verwendet. Bei Anycubic-Druckern mit Touchscreen ist dieser Anschluss allerdings komplett unbelegt und verbirgt sich meistens unter einer kleinen Aufsteckplatine.
An diesen Anschluss müssen lediglich 4 Pins angelötet werden. Für UART braucht es RX (empfangen), TX (senden) und eine Stromversorgung. Da die Spannungsversorgung auf dem Board mit 5 Volt arbeitet, kann ein ESP01 jedoch nicht ohne Spannungswandler betrieben werden! Daher das o.g. Breakout-Board, welches diesen schon beinhaltet.
Nachdem die 4 Leitungen (nach Möglichkeit farblich markiert) angelötet wurden, kann das Board wieder eingebaut werden. Wie man jetzt die Kabel verlegt ist jedem selbst überlassen. Ich habe die Leitungen direkt unter dem Board bis zum USB Anschluss geleitet und dort durch einen der Lüftungslöcher nach außengeführt. Nach Außen deshalb, weil das Gehäuse des Druckers aus Metall ist und den WLAN Empfang sonst stark einschränken könnte.
Die einzelnen Dupont-Stecker werden nun passend zur Beschriftung jeweils auf RX, TX, 5V und GND gesteckt.
Wer will, kann jetzt die Platine am Gehäuse befestigen. Ich habe dazu eines der o.g. Klebepads verwendet. Normales doppelseitiges Klebeband ist zu dünn und die Kontakte auf der Unterseite würden das Gehäuse berühren. Durch das Anbringen des WLAN Moduls außen am Gehäuse ist es später auch nicht nötig, bei Firmewareupdates den Drucker zu öffnen. Einfach das ESP01 Modul abziehen, flashen und wieder einstecken.
Um die WLAN Funktionalität auch nutzen zu können, muss diese in der Firmware erst aktiviert werden. Hierzu müssen die beiden Zeilen SERIAL_PORT_2
und BAUDRATE_2
einkommentiert werden, wie im Screenshot zu sehen. Erst dann ist der vorkonfigurierte zweite Port auch aktiv und die Kommunikation mit dem WLAN Modul funktioniert.
Um die Firmware zu flashen, verbinden wir den ESP01 mit dem ESP Programmer und stecken diesen an einen freien USB Port. Dazu laden wir uns noch die ESP3D Firmware für das ESP01 Modul herunter.
Welche Software man nun benutzt, um auf den ESP zu schreiben, ist jedem selbst überlassen. Ich verwende hier gern den NodeMCU PyFlasher. Es gibt jedoch hier eine Anleitung und eine gute Übersicht.
Nach dem Flashen können wir den Programmer umschalten, so dass der ESP01 bootet. Nach etwa 20 Sekunden sollte ein neues Netzwerk namens "ESP3D" zu finden sein.
Nachdem wir uns verbunden haben, öffnen wir auf dem Handy oder PC einen Browser und navigieren zu der Adresse http://192.168.0.1/ . Hier werden wir mit dem Einrichtungsassistenten begrüßt, der zuerst nach dem Webinterface für ESP3D verlangt. Dies laden wir hier herunter, entpacken die .zip Datei und laden die darin befindliche index.html.gz direkt hoch.
Wichtig ist, die Baudrate auf genau 500.000 zu stellen, da dies die Geschwindigkeit des neuen UART Interfaces des Druckers ist. Danach sollte es möglich sein, die Daten des Druckers auszulesen und zu verändern.
Falls bei den Einstellungen dies übersehen wurde, kann man aber alle Werte nachträglich noch ändern.
Nachfolgende Bilder zeigen das Webinterface in der Übersicht und in den spezifischen Druckereinstellungen. Sehr hilfreich empfinde ich die Möglichkeit, alle Parameter und auch das Mesh direkt über WLAN jederzeit ändern zu können.
Diese Seite, sowie diverse Einbauanleitungen, häufig gestellte Fragen etc findet man auch im Wiki
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