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Grundlagen der Betriebswirtschaft und des Gründertums

Inhalt

Einführung

Was ist BWL?

Einfach gesagt lässt sich folgendes sagen.

Gegenstand und Erkenntnisobjekt der Betriebswirtschaftslehre ist das Wirtschaften von Betrieben.

Wirtschaften
Entscheiden über knappe Ressourcen angesichts unendlicher Bedürfnisse.

Effektivität
Zielorientiert handeln (wirtschaften) - die richtigen Dinge tun.

Effizienz
Handlungsorientiert, ressourcenorientiert tätig sein (wirtschaften).

Betriebswirtschaftslehre
Lehre vom Wirtschaften der Betriebe.

Management
Unternehmensführung ist die zielgerichtete Gestaltung und Entwicklung von Unternehmen.

betriebswirtschaftliche Funktion
Produktion, Absatz, Beschaffung, Führung, Organisation, Personalverwaltung.

Controlling
Steuerung, Planung, Informationsversorgung und Kontrollle des Unternehmens.

Stakeholder
Interessensgruppen, Anspruchsgruppen - alle Subjekte und Grupe, die Ansprüche gegenüber dem Unternehmen haben.

Shareholder
Anteilseigener des Unternehmens.

strategsich
Langfristig (länger als 3-5 Jahre) ausgerichtet.

operativ
Kurzfristig (bis 1 Jahr) ausgerichtet, das Tagesgeschäft betreffend (Umsetzung).

Corporate Identity
Identität eines Unternehmens, inspesondere Corporate Design, Communication, etc.

Unternehmensvision
Generelle unternehmerische Leitidee.

Ziel
Zukünftig angestrebter Zustand.

Markt
Ort, an dem Angebot und Nachfrage aufeinander treffen.

Input
Einsatzfaktor (z.B. Arbeitskraft, Hilfsstoffe, Betriebsstoffe, etc.)

Output
Resultat (z.B. Beratungsleidung, Auto, etc.)

Kennzahl
Maßzahl, die der Quantifizierung dient.

qualitative Faktoren
Faktoren ohne direkte, monetäre Ausdrucksweise.

quantitative Faktoren
Faktoren die sich direkt ohne Umwege in Geldeinheiten bewerten lassen.

Wirtschaftlichkeitsprinzip

Unter dem Wirtschaftlichkeitsprinzip versteht man die ökonomische Forderung, die verfügbaren Mittel (Güter, Ressourcen etc.) möglichst effizient und effektiv zu nutzen, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen.

mengenmäßige Wirtschaftlichkeit wertmäßige Wirtschaftlichkeit
Maximalprinzip Budgetprinzip
Ein maximaler Ertrag soll durch einen gegebenen Einsatz erzielt werden. Mit gegebenenem Einsatz soll ein maimaler, wertmäßiger Ertrag erzielt werden.
Minimalprinzip Sparprinzip
Mit minimalem gegebenen Einsatz soll ein bestimmter Ertrag erzielt werden. Mit gegebenem Ertrag soll ein minimaler Einsatz erzielt werden.

Betriebstypen

Verschiedene Betriebstypen, die sich in der Art der Leistungserstellung unterscheiden.

graph LR
  A[Einzelwirtschaft] --> B["Produktionswirtschaft <br> (Betrieb)"]
  A --> C["Konsumptionswirtschaft <br> (Haushalt)"]

  B --> D[Sachleistungsbetriebe]
  B --> E[Dienstleistungsbetriebe]
  D --> F[Rohstoffgewinnungsbetriebe, <br> Produktionsmittelbetriebe, <br> Verbrauchsgüterbetriebe]
  E --> G[Handelsbetriebe, <br> Bankbetriebe, <br> Verkehrsbetriebe]

  C --> H[Privathaushalt]
  C --> I[öffentlicher Haushalt]
Loading

Unternehmensgröße
Anzahl der Beschäftigten, Umsatz, Bilanzsumme, etc. beeinflussen die Art des Unternehmens.

Unternehmensgröße Beschäftigte Umsatz €/y
Kleinstunternehmen < 10 < 1 Mio.
Mittelunternehmen < 500 < 50 Mio.
Großunternehmen > 500 > 50 Mio.

Dies ist die Definition nach IfM-Bonn.

Zielkonzeption

...

Gesamtkapitalrentabilität
Die GKR ist eine Kennzahl, die die Rentabilität des eingesetzten Kapitals eines Unternehmens misst und wird wie folgt berechnet.

$GKR = \frac{(Gewinn + Fremdkapitalzinsen) \cdot 100%}{Gesamtkapital}$

Gesamtkapital = Eigenkapital + Fremdkapital

Die Summe aus Gewinn und Fremdkapitalzinsen wird auch als Gesamtkapitalverzinsung bezeichnet.

Die dem Kapitalgeber geschuldeten Fremdkapitalzinsen stellen einen betrieblichen Aufwand da, der den Unternehmergewinn schmälert.

Eigenkapitalrentabilität
Auch Return-on-Equity (ROE) genannt, ist eine Kennzahl, die die Rentabilität des eingesetzten Eigenkapitals eines Unternehmens misst und wird wie folgt berechnet.

$ROE = \frac{Gewinn \cdot 100%}{Eigenkapital}$

Die dem Kapitalgeber geschuldeten Fremdkapitalzinsen werden nicht berücksichtigt.

Fremdkapitalrentabilität
Auch Return-on-Debt (ROD) genannt, ist eine Kennzahl, die die Rentabilität des eingesetzten Fremdkapitals eines Unternehmens misst und wird wie folgt berechnet.

$ROD = \frac{Fremdkapitalzinsen \cdot 100%}{Fremdkapital}$

Gibt die durchschnittliche Fremdkapitalverzinsung an.

Umsatzrentabilität
Auch Return-on-Sales (ROS) genannt, ist eine Kennzahl, die die Rentabilität des Umsatzes eines Unternehmens misst und wird wie folgt berechnet.

$ROS = \frac{Gewinn \cdot 100%}{Umsatzerlös}$

Stellt das Verhältnis zwischen dem Gewinn eines Unternehmens und seinem Gesamtumsatz dar.

Fragen

Kontrollfragen zum ersten Kapitel.

Frage 01
In einer Schuhfabrik bestehen drei Fertigungsabteilungen (A, B, C), die verschiedene Schuhmodelle herstellen. Aus den Abteilungen sind folgende Informationen bekannt - bei einem Arbeitstag von 8 Stunden.

Modell Stundenlohn Schuhe/Tag Verkaufspreis
A 25€ 10 50€
B 30€ 8 75€
C 35€ 6 125€

Wie hoch ist die durchschnittliche Produktivität und Wirtschaftlichkeit der Mitarbeiter in den verschiedenen Abteilungen?

Antwort

Produktivität
Die Produktivität ist gegeben durch $P = \frac{Ausbringungsmenge}{Einsatzmenge}$.

...

Wirtschaftlichkeit
Die Wirtschaftlichkeit ist gegeben durch $W = \frac{Ertrag}{Aufwand}$.

$W_A = \frac{10P \cdot 50€}{25 \frac{€}{h} \cdot 8h} = 2.5$
$W_B = \frac{8P \cdot 75€}{30 \frac{€}{h} \cdot 8h} = 2.5$
$W_C = \frac{6P \cdot 125€}{35 \frac{€}{h} \cdot 8h} = 2.67$

Modell C ist am wirtschaftlichsten und alle sind $&gt;1$, somit kein Handlungsbedarf.


Frage 02
Angenommen sei ein europaweit tätiger TV-Hersteller mit einem Gewinn von 95 Mio. Euro (10 % mehr als im Vorjahr). Die Eckdaten des Unternehmens sind folgende.

  • Jahresüberschuss vor Steuern: 95 Mio. Euro
  • Eigenkapital am 31.12. laut Bilanz: 431 Mio. Euro
  • Umsatz: 1.820 Mio. Euro

Ist das Unternehmen damit profitabel

Antwort

...


Frage 03
Zur Herstellung von $4$ Kleidungsstücken werden $8m^2$ Material benötigt. Der Einkaufspreis pro $m^2$ Material sei $5€$, der Verkaufspreis je Kleidungsstück sei $20€$. Wie wirkt sich die Produktivitätssteigerung um $25$% am Beispiel des Minimalprinzips aus?

Antwort

...


konstitutive Entscheidungen

Als konstitutive Entscheidungen bezeichnet man Führungsentscheidungen, die für Unternehmen von grundlegender Bedeutung sind und die einmalig (oder selten) getroffen werden.

Standort

Der Standort eines Unternehmens ist von großer Bedeutung, da er die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens beeinflusst - Standortfaktoren sind zum Beispiel folgende.

Inputorientiert

  • Gewerbeimmobilien
  • Material- & Rohstoffversorgung
  • Arbeitskräfte (Angebot, Qualifikation, Kosten)
  • Verkehrsanbindung
  • Energieversorgung
  • Umweltschutz & Entsorgung

Outputorientiert

  • Absatzmöglichkeiten
  • Konkurrenz im Umfeld

Abgabenorientiert

  • Grund-, Gewerbe, Körperschafts & Einkommenssteuer usw.
  • weitere Gebühren

Mit der Nutzenanalyse kann für jeden Standort ein Faktor ermittelt werden, der die Standortqualität beschreibt.

Rechtsform

Die Rechtsform bestimmt die rechtlichen Rahmenbedingungen, unter denen das Unternehmen geführt wird. Eine Übersicht privater Rechtsformen ist folgend darstellt.

Personengesellschaften

...

Gründung Haftung Gewinne Sonstiges
Einzelunternehmung • einfach und formlos
• Firnemname enthält den Vor- und Nachnamen des Inhabers
• mindestens ein Gesellschafter haftet persönlich und unbeschränkt mit seinem eigenen Vermögen
• alleiniger Eigentümer trägt das gesamte Risiko
• Einzelunternehmer kann frei über die Gewinne verfügen
• Gewinne unterliegen nur der Einkommenssteuer
Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR) • durch Abschluss eines Gesellschaftsvertrages
• es werden mindestens 2 Gesellschafter benötigt
• kann nicht in das Handelsregister eingetragen werden
• alle Gesellschafter haften unbeschränkt für Schulden, etc.
Führung erfolgt gemeinsam
• Vermögen gilt als gemeinsames Vermögen der Gesellschafter
• Gewinn- & Verlustberechnung erfolgt nach Köpfen
• endet mit Erreichen des beabsichtigten Zwecks
Offene Handeslgesellschaft (OHG) • auch mit Gesellschaftsvertrag mit $&gt;1$ Personen
• Firma und Namen müssen im Handeslregister eingetragen werden
• Gesellschafter haften solidarisch mit ihrem gesamten Vermögen direkt und unbeschränkt
• jeder Gesellschafter ist allein vertretungs- und geschäftsführungsberechtigt
Eigenkapitalerhöhung ist durch Kapitaleinlagen möglich
• keine Körperschaftssteuer
• Gewinnausschüttung an Gesellschafter $\ge 4%$ der Einlage
• kann klagen und verklagt werden
Kommanditgesellschaft (KG) mind. 2 Gründer
Stille Gesellschaft natürliche sowie juristische Person
• wird nicht in das Handelsregister eingetragen
keine Haftung mit der Einlage
• ist grundsätzlich von der Geschäftsführung und Vertretung ausgeschlossen
• Vermögenseinlage kann als Kapital oder Wirtschaftsgüter geleistet werden
• wird außerhaltb des Verhältnisses nicht bekannt
• Beteiligung mit einer Vermögenseinlage an einem Unternehmen
Partnerschaftsgesellschaft (PartG) schriftliche Gründung • zum Beispiel Rechtsantälte, Ärzte oder Psychologen in gemeinsamen Verbund

Kapitalgesellschaften

Bei der Gründung bestehen grundsätzlich bestimmte Formvorschriften (z. B. notar. Beurkundung, Regelung der Satzung). Die Gesellschaften unterliegen, da sie als juristische Person gelten, der Einkommen- und der Körperschaftsteuer.

Haftung
Besonders bei den Kapitalgesellschaften ist die Haftung, welche hier begrenzt ist.

Dauer
Das Unternehmen existiert unbefristet und unabhängig von der Existenz der Gesellschafter - ein Wechsel dieser ist auch möglich.

persönlicher Kontakt
Führung durch angestellte Geschäftsführer, die nicht Gesellschafter sein müssen - abgestimmt wird nach Höhe der Kapitalanteile.

Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH)

Die GmbH ist eine der bekanntesten Rechtsformen und wird häufig von mittelständischen Unternehmen gewählt.

Gründung

  • Errichtung erfolgt furch eine oder mehrere Personen mit Abschluss eines Gesellschaftsvertrages, die notariell beurkundet werden muss - muss folgende Mindestbestimmungen enthalten.
    • Firma und Sitz der Gesellschaft
    • Gegenstand des Unternehmung (z.B. Eisenbahunternehmen)
    • Höhe des Stammkapitals
  • Änderungen können nur mit einer Mehrheit von 75% der Geseelschafter vorgenommen werden.
  • Entsteht mit einer Eintragung in das Handelsregister.
  • Stammkapital von mindestens 25.000€ muss vorhanden sein, jede einzelne Stammeinlage mind. 100€.
  • Mindesteinzahlung beträgt 25% der Stammeinlage.
  • Zwischen Gründung und Eintragung besteht bereits eine GmbH i.G. mit beschränkter Haftung.

Haftung

  • Für die Verbindlichkeit der Gesellschaft haftet nur das Geschäftsvermögen.
  • Mindesteins ein Geschäftsführender notwendig, der die Gesellschaft nach außen vertritt.
    • stellt Jahresabschluss fest
    • ...

Gewinne

  • Die GmbH unterliegt der Körperschaftsteuerpflicht auf das Einkommen (Gewinn) der juristischen Person.

Auflösung

  • Ablauf der vereinbarten Vertragsdauer
  • Gesellschafterbeschluss mit 75% Mehrheit
  • gerichtliches Urteil
  • Eröffnung des Konkurses

Aktiengesellschaft (AG)

Die AG ist eine Kapitalgesellschaft, an der sich Eigenkapitalgeber durch den Erwerb von Aktien beteiligen können - zum Beispiel die DB Fernverkehr AG.

Gründung

  • Es reicht eine Person die den Gesellschaftsvertrag aufsetzt und die ersten Aktien übernimmt.
  • Der Vertrag muss notariell beurkundet werden udn folgende Mindestbestimmungen enthalten.
    • Firma, Sitz und Gegenstand der Unternehmung
    • Höhe des Grundkapitals
    • Stückelung des Aktienkapitals
    • Fungibilität der Aktien
    • Anzahl der Vorstandsmitglieder
  • Das Grundkapital muss mindestens 50.000€ betragen.
  • Erster Aufsichtsrat wird von Gründer bestimmt.

Organe
Siehe Foliensatz S. 52.

Vorstand
Der Vorstand besteht aus einer oder mehreren natürlichen Personen, welche $max 5y$ bestellt werden können. Die Hauptaufgaben des Vorstands...

  • Leitet die Gesellschaft
  • Berichterstattung an den Aufsichtsrat
  • Bekanntmachung des Jahresabschlusses
  • Einberufung der Hauptversammlung

Aufsichtsrat
Wird je nach Mitbestimmungsgesetz von der Hauptversammlulng für $max 4y$ gewählt. Aufgaben beinhalten die Bestellung und Abberufung von Vorstandsmitgliedern, die Höchstzahl der Aufsichtsratsmitglieder ist an das Grundkapital gebunden.

bis 1.5 Mio. € 9
bis 10 Mio. € 15
über 10 Mio. € 21

SIEMENS hat zum Beispiel 20 Aufsichtsratsmitglieder.

Hauptversammlung
Das oberste Organ der AG, welche folgende Aufgaben übernimmt.

  • Wahl des Aufsichtsrats
  • Entlastung von Vorstand und Aufsichtsrat
  • Satzungsänderungen
  • Beschlüsse über wesentliche Kapitalveränderungsmaßnahmen
  • Bestellung von Prüfern

In de rRegel wird in der Hauptversammlung nach dem Mehrhetsprinzip abgestimmt.- in der Regel einmal im Kahr durch den Vortsand einberufen.

Vergleich

GmbH AG
Gründung • Sachgründungsbericht
• mind. 1 Gründer
• Gründungsprüfung
• mind. 1 Gründer
Firma • Personen-, Sach- oder gemischte Firma möglich, Szusatz GmbH • bei Neugründung nur noch Sachfirma möglich, Zusatz AG
Leitung • Geschäftsführer ohne Zeitbeschränkung • Vorstand max. 5 Jahre
Aufsichtsrat • nach dem BetrVG nur, wen nmehr als 500 Arbeitnehmer
• nach dem MitbestG mehr als 2000 Arbeitnehmer
• durch das AktG zwingend vorgeschrieben
Gesamtheit der
Gesellschafter
• Gesellschafterversammlung
• Stimmrecht nach Geschäftsanteilen
• Hauptversammlung
• Stimmrecht nach Aktienbesitz
Mindestkapital • Stammkapital mind. 25.000€ • Grundkapital mind. 50.000€
Anteil • Stammeinlage (mind. 100€) • Aktie (mind. 1€)
Nachschlusspflicht • kann im Gesellschaftsvertrag vorgesehen werden • nicht möglich

Vergleich aller Formen im Foliensatz auf S. 65.

Sonderformen

Mit der SE - der Europäischen Gesellschaft - können Unternehmen mit Sitz in der EU gegründet werden.

Mischformen

Verschiedene Rechtsformen können auch kombiniert werden, zum Beispiel die GmbH & Co. KG.

GmbH & Co. KG
Die GmbH & Co. KG ist eine Personengesellschaft, bei der die Komplementäre eine GmbH ist. Die GmbH ist somit persönlich haftender Gesellschafter und die Kommanditisten sind beschränkt haftende Gesellschafter.

Zusammenarbeit

Als letzen Punkt ist noch die Zusammenarbeit - beispielsweise eine Genossenschaft - wichtig.

Kooperation

Hierbei bleibt die Selbstständigkeit der Unternehmen erhalten, es wird nur eine freiwillige Zusammenarbeit vereinbart.

  • Die wirtschaftliche Entscheidungsfreiheit wird in den vertraglichen Beziehungen eingeschränkt.
  • Zusammenarbeit entsteht durch Abstimmung oder Ausgliederung* von Funktionen.

Eine Zusammenführung geschieht oft zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit.

Konzentration

Bei der Konzentration wird die Selbstständigkeit mindestens eines Teils der Unternehmen aufgehoben.

  • Die beteiligten Unternehmen geben dabei ihre wirtschaftliche Selbstständigkeit auf.
  • Geben die Unternehmen neben der wirtschaftlichen auch ihre rechtliche Selbstständigkeit auf, so spricht man von einer Fusion.

Es gibt Fusionskontrolle oder das Gesetzt gegen Wettbewerbsbeschränkungen (GWB) - zur Verhinderung von Monopolen.

Bei einer Verschmelzung (Fusioin) durch Neubildung wird ein neues Unternehmen (AG) gegründet, auf welches das Vermögen der sich vereinigenden Gesellschaften als Ganzes übertragen wird. Die bisherigen Aktionäre tauschen ihre Aktien gegen Aktien der neuen Gesellschaft ein

Fragen

Kontrollfragen zum zweiten Kapitel.

Frage 01
Zu welcher Kategorie an Standortfaktoren zählt der Faktor „Arbeitskräfte“? Welche Kosten können für den Faktor Arbeitskräfte entstehen? Welchen Einfluss hat der Freizeitwert eines Standorts auf die Lohnkosten?

Antwort ...

Frage 02
Sie wollen mit zwei weiteren Geschäftspartnern ein Unternehmen gründen, das sich mit der Herstellung und dem Vertrieb von Lebensmitteln beschäftigt. Sie alle sind insgesamt bereit, 10.000€ ins Unternehmen einzubringen. Nennen Sie drei Rechtsformen, die in dieser Konstellation nicht gewählt werden könnten.

Antwort ...

Frage 03
Bei welchen der Rechtsformen sind alle Gesellschafter leitungsbefugt?
KG, GmbH, OHG, GbR, AG

Antwort
  • KG
  • GmbH
  • OHG
  • GbR
  • AG

Antworten nicht geprüft.


Bei welchen der Rechtsformen sind mindestens zwei Gründer vorgeschrben?
GmbH, AG, OHG, KG, Einzelunternehmen

Antwort
  • GmbH
  • AG
  • OHG
  • KG
  • Einzelunternehmen

Antworten nicht geprüft.


weitere Fragen
Einige weitere Fragen zum zweiten Thema.

ausklappen

Wie werden konstitutive Entscheidungen definiert, und wo stehen sie in der betrieblichen Entscheidungshierarchie?

Nach welchen Verfahren lässt sich eine betriebliche Standortwahl vornehmen? Nennen Sie jeweils zwei Beispiele!

Wie wird eine Nutzwertanalyse bei der Bestimmung der optimalen Standortwahl erstellt?

Was unterscheidet die Personengesellschaft von der Kapitalgesellschaft?

Welche Kaufmann-Formen gibt es?

Ihr Freund ist Arzt und möchte mit einem Kollegen eine Praxisgemeinschaft eröffnen. Zu welcher Rechtsform raten Sie ihm? Was ist bezüglich Haftung und Vertretung nach außen zu beachten?

Was sind die Organe einer Aktiengesellschaft? Nennen Sie jeweils zwei Aufgaben jedes Organs

Nennen und erläutern Sie drei Kriterien, wodurch sich Aktiengesellschaft und GmbH unterscheiden

Wodurch kann die Wahl der Rechtsform eingeschränkt werden? Nennen Sie Beispiele für die einzelnen Einschränkungen!

Welche Ziele werden mit Unternehmenszusammenschlüssen verfolgt?

In der Industrie erfolgen häufig diagonale Zusammenschlüsse. Welche Motive werden damit verfolgt?


Unternehmensführung

Unter der Unternehmensführung versteht man die zielgerichtete Gestaltung und Entwicklung von Unternehmen.

Führungsfunktionen

Der idealtypische Ablauf der Unternehmensführung sieht wiefolgt aus.

  1. Analyse der Ausgangslage
  2. Leitbild
  3. Formulierung der Unternehmenspolitik
  4. Implementierung der Politik
  5. Evaluierung der Resultate

Zielsetzung - 1

Formalziele

  • Produktivität
  • Wirtschaftlichkeit
  • Rentabilität und Gewinn

Sachziele

  • Leistungsziele
  • Finanzziele
  • Führungs- und Organisationsziele
  • soziale und ökologische Ziele

Zielsuche - Zielformulierung - Zielabstimmung - Zielverbindlichkeit
Formuliert nach SMART!

Planung - 2

Planung Eigenschaften
strategisch • langfristig (5.10y)
• Produktionsprogrammplanung
• oberste Führungsebene
taktische • mittelfristig (1-4y)
• unterteilt strategische Planung in Teilbereiche
operativ • kurzfristig (<1y)
• detaillierte Planung
mittlere und untere Führungsebene
rollierend • ursprüngliche Planung wird revidiert und ergänzt
Blockplanung • Neuplanung am Ende der ursprünglichen Planung
retrograde Planung top-down Planung
• von oben nach unten mit Teilplänen
progressive Planung bottom-up Planung
• von unten nach oben mit Teilplänen
Gegenstromverfahren • Kombination aus retrograder und progressiver Planung
vorläufiger Plan von oben nach unten

Kann auch gut in funktionale Gesichtspunkte unterteilt werden.

graph LR
  A[Absatzpläne]
  B[Beschaffungspläne]
  C[Produktionspläne]
  D[Personalpläne]
  E[Finanzpläne]

  A --- B
  B --- C
  C --- D
  D --- E
  E --- A
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Entscheidung - 3

Hier wird generell in drei Arten von Entscheidungen unterschieden.

Entscheidung bei Sicherheit
Eine Maßnahme führt zu einem eindeutig bestimmten Ergebnis - es tritt zu 100% ein.

Entscheidung bei Risiko
Eine Maßnahme führt zu einem wahrscheinlichen Ergebnis - es tritt mit einer bestimmten Wahrscheinlichkeit ein - es liegt eine Wahrscheinlichkeitsverteilung vor.

Entscheidung bei Ungewissheit
Eine Maßnahme führt zu einem unbestimmten Ergebnis - es tritt mit einer unbestimmten Wahrscheinlichkeit ein - es können keine Eintreffwahrscheinlichkeiten zugewiesen werden.

Mehr hierzu und Formeln auf S. 21 im Foliensatz.

Beispiel
In einer Quizshow ist man ahnungslos, alle 4 Antworten sind mit einer Wahrscheinlichkeit von 25% richtig - es geht um 125.000€. Bei falscher Antwort fällt man auf 500€ zurück.

richtig falsch
zocken 125.000€ 500€
aufhören 64.000€ --

$E(Zocken) = 0.25 \cdot 125.000€ + 0.75 \cdot 500€ = 31.250€$
$E(Aufhören) = 0.25 \cdot 64.000€ = 16.000€$

Nun fallen zwei Antworten weg, es bleiben 2 Antworten übrig - die Wahrscheinlichkeit steigt auf 50%.

$E(Zocken) = 0.5 \cdot 125.000€ + 0.5 \cdot 500€ = 62.500€$
$E(Aufhören) = 0.5 \cdot 64.000€ = 32.000€$

Beispiel noch nicht geprüft.

Realisation - 4

Die Realisation ist die Umsetzung der Entscheidung in die Praxis - hierbei ist die Kontrolle ein wichtiger Bestandteil.

Informationsmanagement

Leitungshandeln in Bezug auf Information udn Kommunikation - hat die Aufgabe, den Produktionsfaktor Information zu beschaffen.

  • Ausgleich von Informationsnachfrage und -angebot
  • Versorgung Entscheidungsträger mit Informationen
  • Sicherung einer hohen Informationsqualität

Personalführung

Ein kommunikativer Prozess der Einflussnahme auf die Mitarbeiter zur Erreichung der Unternehmensziele.

autoritärer Führungsstil
Entscheidungen werden ohne Beteiligung der Mitarbeiter getroffen - diese haben mit den Entscheidungen zu leben.

kooperativer Führungsstil
Trennung von Entscheidung, Ausführung und Kontrolle gemildert - durch Delegation werden die Entscheidungen auf die richtige Ebene gebracht.

Laissz-faire Führungsstil
iele, Entscheidungen, Kontrolle, Interaktionsbeziehungen und Arbeitsorganisation bestimmen die Mitarbeitenden weitgehend selbst. Es wird auf Anweisungen von oben verzichtet.

Organisation

Die Organisation ist die Gestaltung und Entwicklung der Aufbau- und Ablauforganisation eines Unternehmens.

Einliniensystem
Jeder Mitarbeitende ist nur einem Vorgesetzten unterstellt - graphisch also ein Baum.

Vorteile Nachteile
relativ einfach fehlende Dynamik
eindeutige Verhältnisse lange Entscheidungswege
klare Kompetenzen unflexibel
genauer Instanzenweg

Mehrliniensystem
Jeder Mitarbeitende ist mehreren Vorgesetzten unterstellt - graphisch also ein Netz.

Vorteile Nachteile
Spezialisierung von Führungskräften
kann genutzt werden
gefahr von Überschneidung
kein lästiger Instanzenweg mehrere Vorgesetzte können belastend sein
schnelle Entscheidungen eventuell Aufgabenüberschneidung

Stabliniensystem
Kombination aus Ein- und Mehrliniensystem - unterteilt in z.B. Produktion und Verwaltung, ausgehend der Stabstelle.

Vorteile Nachteile
einheitlicher Instantzenweg Konfliktgefahr durch Trennung
Spezialisten für sachliche Probleme Demotivation des Stabes durch
fehlende Entscheidungsbefugnis
Stäbe entlasten die Instanzen hohe Zusammenarbeit erforderlich
klare Zuständigkeiten

Spartenorganisation
Aufteilung nach Produkten, Regionen oder Kundengruppen - die Sparten sind weitgehend selbstständig.

Vorteile Nachteile
Motivation der Sparten(leiter)
durch hohes Verantwortungsgefühl
Sparten können gegeneinandern arbeiten
übersichtlich Koordinationsprobleme
viele Führungskräfte

Matrixorganisation
Kombination aus Ein- und Mehrliniensystem - unterteilt Aufgaben in Zeilen (z.B. Produkt A) und Spalten (z.B. Personalwesen).

Vorteile Nachteile
hohe Beteiligung der Mitarbeitenden Konflikte
Spezialisierungen unklare Verhältnisse
Entlastung der Leitungsspitze hoher Koordinationsaufwand
flache Hierarchie

Fragen

Materialwirtschaft & Produktion

Die Materialwirtschaft ist ein Teilbereich der Unternehmensführung und befasst sich mit der Beschaffung, Lagerung und Bereitstellung von Materialien.

Einkauf und Materialanalyse

Unter einem strategischem Einkaufsportfolio versteht man die Analyse und Bewertung der Materialien.

ABC-Analyse
Methode zur Klassifizierung von Materialien nach ihrer Wichtigkeit - es wird zwischen A, B und C Materialien unterschieden.

A • eingehende Bestellvorbereitung
• aufwendige Disposition
• Kostenanalyse
B • zwischen A und C
C • Sammelbestellungen
• einfaches Bestellen
• einfache Lagerhaltung
Graph

XYZ-Analyse
Methode zur Klassifizierung von Materialien nach ihrer Verfügbarkeit - es wird zwischen X, Y und Z Materialien unterschieden.

X • regelmäßiger, Bedarfsverlauf
gute Prognose möglich
Y • trendmäßig steigend oder fallender Bedarfsverlauf
saisonale Schwankungen
Z • unregelmäßiger Bedarfsverlauf oder zufällige Bedarfsentwicklung
• schlechte Prognose

Die Darstellung erfolgt hier in einem Graph über die Zeit - zum Beispiel in Absatz in $St/m$.

Materialrationalisierung

Ist ein Instrument zur Kostensenkung beziehungsweise Leistungssteigerung.

Standardisierung
Vereinheitlichung von Materialien, Bauteilen, Verfahren, etc. - zum Beispiel durch Normen.

Normung Typung Mengenstandardisierung
vereinheitlichung von Einzelteilen
• Festlegen von Größen, Form, etc.
vereinheitlichung von Baugruppen • "Normung des Materialverbrauchs"
• soll-ist-Vergleich zwischen prognostiziertem und tatsächlichem Materialverbrauch

Nummerung
Bei der Materialnummerung werden NUmmern für diverse Objekte vergeben - zum Beispiel Rohstoffe oder Einzelteile.

Identifikation Klassifikation Prüfung
eindeutige Identifizierung • gruppierung von Objekten • Prüf- oder Kontrollnummer

Ein Beispiel für Klassifikation und Prüfung ist die ISBN mit ihrer Prüfziffer.

Materialdisposition

Materialdisposition umfasst alle Maßnahmen zur zeitgerechten Beschaffung von Rohstoffen, Hilfsstoffen oder Handelswaren unter Kostenaspekten für ein Unternehmen.

Bedarfsplanung

Die vorrausschauende Ermittlung des benötigten Materialbedarfs - es wird zwischen drei Arten unterschieden.

  • Primärbedarf - Bedarf an Endprodukten
  • Sekundärbedarf - Bedarf an Rohstoffen, etc.
  • Tertiärbedarf - Bedarf an Hilfsstoffen, etc.

Die Bedarfsermittlung kann verbrauchsorientiert (berechnet aus den Vergangenheitswerten) oder programmgesteuert (Prognose aus Plänen) erfolgen - oder auch per Schätzung.

Bestandsplanung

Die Bestandsplanung ist das Bindeglied zwischen der Bedarfsplanung und der Beschaffungsplanung.

Beispiele hierzu im Foliensatz ab S. 25.

Beschaffungsplanung

Letzte Stufe der Materialdisposition - es werden fünf ENtscheidungen getroffen - Prinzipien, Kosten, Menge, Termine und Wege.

Beschaffungsprinzipien

  • Just-in-time - Material wird erst dann beschafft, wenn es benötigt wird.
  • Fertigungsbeschaffung - wird passend zur Fertigung beschafft.
  • Vorratebeschaffung - Material wird auf Vorrat beschafft.
  • Einzelbeschaffung - im Bedarfsfall wird einzelne Material beschafft.

Beschaffungskosten

  • Anschaffungskosten - $Einzelpreis \times Menge$
  • Bestellabwicklungskosten - z.B. Personalkosten
  • Lagerhaltungskosten - z.B. Lagermiete
  • Fehlmengenkosten - z.B. Preisdifferenzen

Beschaffungsmenge
Zielsetzung bei der Optimierung der Bestellmenge ist es, das Optimum von Beschaffungsmenge, Einstandspreis, Lagerhaltungskosten und Bestellabwicklungskosten zu finden.

$x_{opt} = \sqrt{\frac{200 \cdot m \cdot a}{p \cdot q}}$
$x_{opt}$ - optimale Bestellmenge
$m$ - Gesamtjahresbedarf
$a$ - Bestellabwicklungskosten
$p$ - Einstandspreis (Summe der Kosten)
$q$ - Lagerhaltungskosten

Mit der Andler'schen Formel kann die optimale Bestellmenge berechnet werden.

Beispiel

Ein Spielzeugproduzent fertigt in Serie Spielzeugautos. Die Autos sind mit einer Batterie ausgestattet, von denen im Gesamtjahr 10.000 Stück benötigt werden. Die Batterien werden fremdbezogen. Der Einstandspreis beläuft sich auf 0,30€ pro Stück. Die Bestellabwicklungskosten betragen 48€ und der Lagerhaltungssatz wird mit 20% des durchschnittlichen Lagerwertes angenommen.

$x_{opt} = \sqrt{\frac{200 \cdot 10.000 \cdot 48}{0,30 \cdot 0,20}} = 4.000$

Diese Menge wird 10.000 : 4.000 = 2,5 mal pro Jahr (5 mal in 2 Jahren) bestellt. Die jährlichen Bestellkosten betragen 2,5 x 48 = 120 Euro.


Beschaffungswege
Es wird zwischen direkten und indirekten Beschaffungswegen unterschieden.

Beschaffungstermine
Es wird zwischen verbrauchs- und bedarfsgesteuerten Beschaffungsterminen unterschieden.

Produktionswirtschaft

Die wirtschaftliche Gestaltung und Durchführung der Produktion von Gütern und Dienstleistungen aus vorhandenen Produktionsfaktoren. Zielfelder könenn unter anderem sein...

  • wirtschaftliche Ziele (Produktivität, Rentabilität, etc.)
  • Umweltziele (Energieverbrauch, umweltfreundliche Produkte, etc.)
  • Flexibilitätsziele (qualifizierte Arbeitskräfte, Anpassungsfähigkeit, etc.)
  • Qualitätsziele (hoher Qualitätsstandard, wenig Reklamationen, etc.)
  • Zeitziele (kurze Durchlaufzeiten, pünktliche Lieferung, etc.)
  • personenbezogene Ziele (Arbeitssicherheit, Arbeitszufriedenheit, etc.)

strategische Entscheidungen

Zum Beispiel die Make-or-Buy Entscheidung - es wird entschieden, ob ein Produkt selbst hergestellt oder von einem Lieferanten bezogen wird. Kriterien sind zum Beispiel...

  • Beschaffbarkeit
  • Risiko
  • Umwelt

und sind sehr vielfältig. Oft ist es zum Beispiel günstiger, ein Produkt extern zu beziehen, als es selbst herzustellen.

strategische Aufgaben - Produktionsprozesse

Wird von einem Produkt nur eine Einheit hergestellt, spricht man von Einzelfertigung - bei mehreren Einheiten von Mehrfachfertigung. Hier kann eine hohe Stückzahl eines Produkts hergestellt werden.

  • Massenanfertigung - Herstellung über einen langen Zeitraum
  • Serienfertigung - Herstellung auf eine bestimmte Stückzahl

Zu den Fertigungstypen mehr im Foliensatz auf S. 43.

Fertigungsverfahren

  • Punktprinzip - Baustellen-, EInzelplaztfertigung
  • Werkstattprinzip - in einer Werkstatt
  • Gruppenfertigung - Bearbeitungszentrum
  • Fließfertigung - FLießband- , Reihenfertigung

operative Aufgaben - Produktionsprogrammplannung

Die Produktionsprogrammplannung ist die langfristige Planung der Produktionsmenge.

Periodenmenge
Die Periodenmenge ist die Produktionsmenge in einem bestimmten Zeitraum - zum Beispiel in einem Monat.

Losgrößen
Die optimale Losgröße muss der MEnge entsprechen, bei der sich ein Minimum an Kosten pro Einheit der produzierten Menge ergibt.

$X_{opt} = \sqrt{\frac{2 \cdot E \cdot m}{s \cdot p}}$
$k$ - Kosten je Einheit
$m$ - Gesamtjahresbedarf
$x$ - Stückzahl je Auflage (Losgröße)
$s$ - Produktionskosten je Stück
$p$ - Zinssatz
$E$ - konstante Koste der Umrüstung je Los

Gesamtkosten für optimale Losgröße:

$K_{opt} = \sqrt{2 \cdot E \cdot m \cdot s \cdot p}$

Marketing und Vertrieb

Planungsprozess

Der Marketingplanungsprozess ist ein kontinuierlicher Prozess, der sich aus den folgenden Schritten zusammensetzt.

  • Situationsanalyse - Marktdiagnose, Prognose und Analyse der eigenen Situation
  • Ziel- & Strategieplanung - Formulierung von Marketing-Zielen
  • Maßnahmenplanung - konkrete Aussagen über den Einsatz der absatzpolitischen Instrumente
  • Umsetzung - Durchführung der Maßnahmen
  • Kontrolle - Überprüfung der Zielerreichung

Marktforschung

Gewinnung und Auswertung von Informationen über die Marktentwicklung - zum Beispiel der Beliebtheit bei den Zielgruppen.

Primärforschung

Unter der Primärmarktforschung versteht man verschiedene Methoden zur Gewinnung von Informationen über den Markt.

Vorteile sind die Aktualität und Genauigkeit der Daten, wobei Nachteile hoher Zeit- und Kostenaufwand sind.

Befragungen
Wichtigeste Methode zur Informationserhebung - ist mündlich, schriftlich, telefonisch oder online dirchgeführt werden.

Umfrage zur Beliebtheit verschiedener Brotaufstriche.

Beobachtung
Befasst sich mit Gegebenheiten und Verhaltensweisen von Personen, Gruppen oder Organisationen.

Tests
Hierbei werden Veränderungen und Reaktionen dokumentiert, nachdem eine Veränderung eingetreten ist.

Rezeptänderung eines Brotaufstrichs.

Im besten Fall mit einer Kontrollgruppe und ein oder mehreren Testgruppen.

Sekundärforschung

Unter der Sekundärmarktforschung versteht man zum Beispiel inner- oder außerbetriebliche Quellen.

Marktsegmentierung

Aufteilung des Gesamtmarktes in homogene Gruppen - zum Beispiel nach Alter oder Wohnort.

  • geographische Segmentierung - nach Land, Stadt, etc.
  • demographische Segmentierung - nach Alter, Beruf, Einkommen, etc.
  • sozialpsychologische Segmentierung - nach Lebensstil, etc.
  • verhaltensbezogene Segmentierung - nach Kaufverhalten, Markentreue, etc.

Einheitliche Einteilung zum Beispiel mit den SINUS-Milieus - mehr dazu hier.

Marketing-Mix

Der Marketing-Mix umfasst alle Aktivitäten, die zur Erreichung der Marketingziele notwendig sind.

Produktpolitik
Kernbereich des Marketing-Mix - zum Beispiel die Produktvariation oder -innovation. Produkte folgen einem individuellen Lebenszyklus - Einführung, Wacstum, Reife, Sättigung und Rückgang.

Preispolitik
Setzt sich mit der Preisbildung auseinander - zum Beispiel mit der Preisunter- und -obergrenze.

Vertriebspolitik
Das System der Absatzwege, wie das PRodukt die Kunden erreicht - zum Beispiel über den Einzelhandel.

Kommunikationspolitik
Die Kommunikationspolitik befasst sich mit der Kommunikation zwischen Unternehmen und Kunden - zum Beispiel mit der Werbung.

Gründertum

Awareness

Von der Idee zur Invention und weiter zur Innovation. Letzeres ist charakterisiert durch vier Merkmale.

  • Neuheit - das Produkt ist neu
  • Komplexität - überschaubar oder komplex
  • Unsicherheit - keine Prognosen möglich
  • Konfliktgehalt - Widerstand gegen das Produkt

Allgemein ist eine Innovation die erstmalige wirtschaftliche Umsetzung einer neuen Idee in Form eines neuen Produkts, etc.

  • Produktinnovation - neue Produkte (5G), Marktsättigung beachten
  • Prozessinnovation - vorsprung durch Technik
  • Marketinginnovation - neue Vertriebswege
  • Geschäftsmodellinnovation - neue Geschäftsmodelle (Spotify)

Innovation
Man unterscheidet zwischen radikalen (neue Mittel und Markt) und inkrementellen (Schritt-für-Schritt, alte Mittel und Markt, Zweck) Innovationen.

fachliche Grundkenntnisse
Fachwissen, Branchenwissen udn kaufmännische Grundkenntnisse sind drei wichtige Grundkenntnisse für Gründende.

Frameworks

Frameworks sind Modelle, die bei der Entwicklung einer Idee helfen sollen.

5-Forces-Framework
Das 5-Forces-Framework ist ein Modell zur Analyse der Wettbewerbsintensität - es wird zwischen Suppliers, Buyers, Substitutes und potential Entrants unterschieden.

Hoher Grad an Rivalität entsteht durch viele Wettbewerber, hohe Fixkosten oder geringe Differenzierung.

Hohe Einsteigerhürden entstehen aus hohen Fixkosten oder zum Beispiel Patente sowie Lernkurven.

strategische Gruppen
Strategische Gruppen sind Organisationen einer Industrie oder eines Sektors mit ähnlichen Charakteristiken, indem sie ähnliche Strategien verfolgen.

Fokus auf direkte Wettbewerber.

ANalyse der STrategien anderer Unternehmen.

Beispiel Strategische Gruppen im Hotelmarkt - Luxus-, Business und Budgethotels. Kategorien können zum Beispiel Preisklasse, Zielgruppe und Service sein.

Marktsegmentierung
Im Gegensatz zu strategischen Gruppen liegt der Fokus bei der Marktsegmentierung auf den Kundenbedürfnissen.

Marktsegemnt ist eine Gruppe von Kunden mit ähnlichen Bedürfnissen.

Siehe auch Marktsegmentierung weiter oben.

Konzeption

Elemente eines Geschäftsmodells werden strukturiert im Business Canvas nach Osterwalder dargestellt. Siehe FOliensatz S. 64.

Entwicklungsmethoden

  1. PoC - Proof of Concept
  2. Prototyp - erste Version des Produkts
  3. MVP - Minimum Viable Product
  4. Prodult - fertiges Produkt

Business-Plan
Ein Business-Plan ist ein Dokument, das die Geschäftsidee und die Umsetzung beschreibt - sowie die Zielgruppe und den Markt analysiert.

  • Zusammenfassung
  • Idee und Zielgruppe
  • Markt und Wettbewerb
  • Marketing und Vertrieb
  • Business-System
  • Team und Gründer
  • Risiken und Chancen
  • Umsetzungsplan
  • Finanzplanung

Finanzierung

Die Finanzierung ist die Beschaffung von Kapital für die Gründung und den Betrieb eines Unternehmens.

  • Fördermittel für Existenzgründer
  • öffentliche Fördermittel